Auf dem Bürgersteig fällt einem zuerst die lange Warteschlange auf, wenn man von der Baker Street Station in Richtung 221b geht. Ein Mitarbeiter des Museums geht regelmäßig an der Reihe vorbei, bittet die Wartenden den Bürgersteig für Passanten frei zu halten, und weist darauf hin, dass man sich während der Wartezeit schon mal im Shop die Tickets kaufen soll.
Ein Bobby am Eingang regelt, dass immer nur eine kleine Gruppe in die Wohnung von Sherlock Holmes und Dr. Watson gelassen wird. Man darf sich ausgiebig mit ihm fotografieren, wofür auch extra die passenden Hüte zur Verfügung gestellt werden. Ist man einmal drin, bekommt man zuerst fünf Minuten lang etwas über Sherlock Holmes und seine Wohnung unter der berühmten Adresse 221b Baker Street erzählt. Danach darf man sich so lange im Museum aufhalten, wie man möchte und darf auch nach Herzenslust Fotografieren.
Wer noch nie von Sherlock Holmes gehört hat, bekommt hier einen ersten Eindruck davon, um wen es geht und wird im besten Fall neugierig gemacht, die Geschichten um den genialsten Detektiv aller Zeiten endlich einmal zu lesen. Wer Holmes kennt, weil er im Fernsehen mal eine oder ein paar Geschichten über ihn gesehen hat, der wird vieles wiedererkennen und vielleicht noch einige Erkenntnisse dazu gewinnen. Wer aber ein eingefleischter Fan ist, so wie ich, der alle Originalgeschichten, so wie sie einst im Strand Magazine standen, verschlungen und fast auswendig gelernt hat, der wird aus den Staunen nicht mehr raus kommen.
So zählte ich beim Hinaufgehen in das erste Obergeschoss des Hauses die Stufen. Wusste ich doch ganz genau, dass Holmes seinen Freund und Kollegen Dr. Watson ausdrücklich darauf hinweist, dass er nicht weiß, wie viele es sind, er also nur sieht, aber nicht beobachtet. Ich wusste, dass es 17 Stufen sein müssten, und dass die reale Treppe mit größter Wahrscheinlichkeit nicht die korrekte Anzahl Stufen aufweisen würde. Irrtum!
So geht es dann auch im Arbeitszimmer detailreich und historisch korrekt weiter. Mit lauter viktorianischen Antiquitäten ausgestattet, ist nicht nur dieses Zimmer eine perfekte Replik dessen, was Sir Arthur Conan Doyle in seinen Geschichten beschreibt. Ein Esstisch mit viktorianischem Tafelaufsatz steht in der rechten Ecke neben dem Fenster. In der linken Ecke befindet sich Holmes Schreibtisch, an dem er so manches Experiment durchführt. Seine Violine lehnt sich, auf einem Hocker abgestellt, an eben jenen Schreibtisch. An der Wand gegenüber befindet sich der sauber geordnete Arbeitsplatz seines Freundes und Kollegen Dr. John Watson. Auf dem Kaminsims fällt das Foto von Irene Adler ins Auge, die von Holmes nur als „Die Frau“ bezeichnet wird.
Weiter oben in Haus sind Szenen aus einzelnen Abenteuern des berühmten Detektivs dargestellt und der Kopf des Hunds von Baskerville hängt als Trophäe an der Wand.
Verlässt man Holmes Wohnung wieder und begibt sich in den Shop, kann man alle möglichen Souvenirs rund um das Thema Sherlock Holmes erwerben.
Einziger Wermutstropfen: Sowohl der Eintritt, als auch die Preise im Shop sind saftig. Aber der Besuch lohnt sich, vor allem, für Fans.
Tigertipp
Tolles Museum, mit detailreichen Darstellungen und sehr nettem Personal. Leider etwas teuer.
Sherlock Holmes Museum
221b Baker St, Marylebone, London NW1 6XE
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